Tag der offenen Gärten

in Friedberg

3. Juli 2022 11-16 Uhr

(Gastbeitrag)

Für alle Gartenfreund*innen, Naturliebhaber*innen und Menschen, die sich dafür interessieren, wie vielfältig die Friedberger Gartenlandschaft ist öffnen am 3. Juli viele Gärten in der Kernstadt ihre Pforten.

Es gibt viel zu sehen und zu erleben: Privatgärten, die im Stadtgebiet eine Oase für Pflanzen und Tiere bieten; Gemeinschaftsgärten, die Menschen zusammenbringen und auch für die Selbstversorgung genutzt werden;

einen Kunstgarten, in dem verschiedene Künstler*innen Ausstellungen organisieren und Angebote für die eigene Kreativität machen; einen Schulgarten, der in diesem Jahr reaktiviert wurde und Schüler*innen ermöglicht, selbst Gemüse anzubauen; die Jimbala Farm, auf der Kinder und Jugendliche in und mit der Natur gestalten können und einen Permakulturgarten, der anschaulich zeigt, wie Gärtnern im vollen Einklang mit der Natur funktioniert.


Wir freuen uns über viele Besucherinnen und Besucher, auf Austausch, Fragen und Vernetzung.


Einen Flyer zum Programm gibt es auch:

Michaela Schremmer

Bild: Kyra Scheifele

Online und regional!

Online….regional? Was soll mir das bringen? Gibt es doch gerade in den letzten Jahren so viele online Angebote, dass man kaum noch weiß, was man sich heraussuchen soll. Aber auch da ist regional wichtig!

Regional ermöglicht es, die Informationen mit Problemen unserer konkreten Umgebung zu verbinden. Die Wahrscheinlichkeit, dass das neue Wissen und der Austausch zum Handeln führt ist sehr viel größer, als wenn ich mir Vorträge aus andern Teilen Deutschlands oder der Welt ansehe. Und gaaanz wichtig: Ich treffe oft online und offline dieselben Mitmenschen! Ich kann mich mit ihnen bei einer anderen Veranstaltung gemeinsam für unsere Themen Vorort einsetzten. Also mal wieder mein Lieblingsthema: VERNETZUNG.

In Friedberg und der Wetterau gibt es dazu viele regionale Treffen und Angebote, sich zu bilden oder auszutauschen, in neue Themen hineinzuschnuppern oder bekannte zu vertiefen. Manche früher reale Treffen und Vorträge mussten auf die online Form wechseln, sollten aber nicht weniger Beachtung bekommen.

Hier ein paar Beispiele für regionale online Veranstaltungen:

Aktuell gibt es bei der vhs Wetterau eine online Ringvorlesung mit dem Obertitel: Nachhaltig leben – Natur und Umwelt bewahren. Sechs kostenfreie Veranstaltungen. Jeweils am letzen Dienstag im Monat um 19:00 Uhr. Vielleicht einfach mal rein schauen. Nähere Informationen unter:

https://www.vhs-wetterau.de/kurssuche/liste/index.php?suchesetzen=false&clearallkatfilter=true&kfs_stichwort_schlagwort=Ringvorlesung

Auch bei der NABU Umweltwerkstatt Wetterau gibt es unter dem Stichwortr „NABU am Freitag“ jeden Freitag um 18:00 Uhr online Verananstaltungen zu spannenden Themen, die sich oft direkt auf die Region beziehen. Ebenfalls kostenfrei. Eine Spende ist gerne gesehen.

https://www.wetterau-nabu.de/veranstaltungen/programm/

Also, wenn es mal bequem von zu Hause sein muss oder soll… Online können wir doch jetzt.

Eure Sabine

Bild: eigen

Repair Café: Was geht … das bleibt!

Der Hand-Mixer der Großmutter ist kaputt. Funktionierte immer besser als alle neuen. Jetzt geht er nicht mehr. Ersatzteile gibt es natürlich nicht. Dabei hat dieses Gerät sogar noch Schrauben mit denen man es öffnen kann. Gute alte Wertarbeit.

Ein Fall für den Recyclinghof?

Nicht, wenn man den Weg zum Repair Café in Friedberg findet. Dort treffe ich nette, engagierte Menschen, die sich dem Kampf gegen den Wegwerfwahn verschrieben haben. Mit Geduld, geschickten Händen, oft langer Erfahrung und immer einem freundlichen Wort sehen sie sich meine mehr oder weniger kostbaren, aber oft liebgewordenen Schätze an. Und schaffen das fast Unmögliche auch ohne Originalteile.

Neben Fachleuten für Elektrokleingeräte gibt es auch kundige Menschen, die eine Nähmaschine definitiv besser bedienen könne als ich. Die Fahrradwerkstatt ermöglicht es, gleich zu sehen, wie ich es das nächste Mal selber schaffen kann die Gangschaltung wieder richtig einzustellen. Ansonsten kann ich mit allen Dingen kommen, die ich tragen kann.

Und sie bemühen sich, wo ich gescheitet bin. Gegen eine kleine Spende  kann ich glücklich mit meinem Mixer wieder abziehen. Ein Schwätzchen und Kaffee und Kuchen sind auch noch möglich, wenn Corona es erlaubt.

Natürlich kann ich nicht nur meine Sachen bringen. Das Repair Café  sucht auch immer tatkräftige und vielseitige Handwerker zu den Themen Nähen, Elektrokleingeräte, Fahrrad oder für die Computer- und Smartphone Reparatur, die „um die Ecke denken“, damit in allen Bereichen etwas geht, damit die Dinge bleiben können.

Danke, dass es euch gibt!!!

Sabine Stiller

Bild: eigen

Wer mehr darüber wissen möchte:

https://www.eag-friedberg.de/repaircafe/articles/repaircafe.html

Gartentreffen im Januar und doch wächst da was! (Teil 1)

Gastbeitrag von der sehr gut vernetzten Michaela Schremmer:

Wir treffen Tine Hölzinger und Wolfgang Dittrich im Friedberger Begegnungsgarten. Wie alle Gärten ist auch der Begegnungsgarten zu dieser Jahreszeit vorrangig braun. Seit der Gründung hat sich viel getan: Es gibt eine Hütte für gemeinsame Aktivitäten, Toiletten, eine Terrasse, auf der wir es uns im Windschatten gemütlich machen.

Tine und Wolfgang erläutern uns das Konzept des Begegnungsgartens: Interessierte Menschen aus Friedberg können hier auf einem Stück Acker Gemüse und Obst anbauen. Das Ziel sind gemeinsame Aktivitäten unterschiedlicher Menschen, die sich beim gemeinschaftlichen Gärtnern näherkommen.

Außer dem evangelischen Dekanat, für das Tine und Wolfgang sprechen, sind im Begegnungsgarten noch andere Gruppen aktiv: eine inklusive Gartengruppe von „Mensch mach mit!“ und Jugendliche vom RDW Wetterau, die hier ein Gartenprojekt gestartet haben.

Die Ackerstücke sind begehrt, Familien, Freunde, Paare gärtnern hier. Auch ohne gemeinsame Aktivitäten kommen die Gärtner*innen ins Gespräch. Einige gemeinschaftliche Aktionen, wie ein Garten-Poetry-Slam, haben trotz Corona stattgefunden.

Die Betreuung der Projekte ist aufwändig. Bedenkt man, dass der Acker zum Teil durch die intensive Landwirtschaft ausgezehrt ist,  ist das Projekt ein Erfolg!Ein Teil des Ackers ist noch nicht bewirtschaftet und wartet noch auf interessierte und aktive Menschen, damit nach Corona nicht nur die Pflanzen, sondern auch die Begegnungen  wachsen können.

Infos zum Garten gibt es unter:

https://dekanat-wetterau.ekhn.de/einzelansicht/news/begegnungen-im-beet-garten-treff-im-friedberger-begegnungsgarten-startet-wieder.html

Es ist Januar, aber da wächst was!

Eure: Michaela

Bild: Sabine

Gartentreffen im Januar und doch wächst da was! (Teil 2)

Gastbeitrag von der sehr gut vernetzten Michaela Schremmer.

Ein paar hundert Meter vom Gemeinschaftsgarten entfernt ist der interkulturelle Garten, den wir anschließend besuchen.

Ursprünglich war es ein Projekt für Bewohner*innen der Friedberger Altstadt. Ihnen sollte die Möglichkeit gegeben werden, Gemüse anzubauen. Das Grundstück wird von der Stadt Friedberg zur Verfügung gestellt, es gibt eine Hütte und eine Rasenfläche, auf der Veranstaltungen stattfinden können.

Im Sommer hat Tine Hölzinger hier Workshops für Mädchen veranstaltet. Die Nachfrage nach den Gartenstücken sei größer als das Angebot: Viele Migrant*innen schätzten die Selbstversorgung und hätten ein großes Wissen über den Gemüseanbau, so Wolfgang.

Ich denke spontan an meine Großmutter, die als Flüchtling aus dem Sudetenland ihren Schrebergarten immer als das größte Glück und die größte Versicherung gegen Hunger empfand. Selbstversorgung macht ein Stück unabhängiger.

Der Gemeinschaftsgedanke unterscheidet beide Gärten vom klassischen Schrebergarten. In einem Land, in dem das eigene Haus, der eigene Garten, das eigen Auto so unendlich hohe Lebensziele sind, ist das Umdenken zu mehr gemeinsamem Tun oft noch ungewohnt und manchmal nicht leicht. Wir alle müssen es  erst wieder lernen. Begegnungen sind für beide Projekte wichtig. Gemeinschaftliche Aktionen sollen verbindlicher werden, so die Idee von Tine und Wolfgang. Ich kenne das aus dem Saisongarten. Wenn man etwas gemeinsam tut, dann funktioniert die Vernetzung. Ansonsten bleibt dann doch oft jeder für sich, wenn auch sichtbar und nicht versteckt hinter der Schrebergartenhecke.

So sind beide Projekte, der Begegnungsgarten und der interkulturelle Garten zarte Pflanzen, die es verdienen, gehegt, gepflegt, beackert und gegossen zu werden!

Infos zum Interkulturellen Garten gibt es unter:

https://dekanat-wetterau.ekhn.de/angebote-themen/gesellschaft/interkultureller-garten-friedberg.html

Es ist Januar, aber da wächst was!

Eure Michaela

Bild: Sabine

Friedberg vernetzt sich!

Vor drei Jahren habe ich mit dem Text „Über mich“ meine Idee eines vernetzten Friedbergs in diesem Blog gestartet.
Im letzten Jahr flatterte eine Einladung ins Haus, die zu einem Treffen aufrief, sich zu vernetzen. Was für eine Freude! Zwei engagierte junge Frauen, Kyra und Rabea Scheifele, aus Friedberg, die sich der Permakultur verschrieben haben, haben nachhaltig engagierte Menschen corona-konform in ihren Garten eingeladen, zum Kennenlernen und Ideenaustausch. So viele Menschen, Ideen, Gruppen, von denen ich noch nicht oder nur am Rande gehört hatte. Dabei wurden vielfältige Ideen, Vorstellungen, Wünsche und Bedürfnisse, was aus diesem Treffen erwachsen könnte zusammengetragen:

  • gemeinsame Auftritte
  • an Großprojekten arbeiten
  • gemeinsame Plattform
  • Synergien nutzen
  • sichtbar werden
  • statt zu jammern, Hoffnungsgeschichten erzählen
  • von einander wissen

Von den Initiatorinnen kam nun die Idee, meinen Blog zur gemeinsamen

Plattform

zu machen.
Neben dem, was von Anfang an die Idee hinter dem Blog war:

  • „öffentlich machen, was es schon gibt, für Suchende, Fragende, Neu-Nachhaltige und alte Hasen oder auch Neubürger unserer Stadt“,
  • werden nur mehrere AutorInnen an diesem Blog mitarbeiten: Gruppen vorstellen und Hoffnungsgeschichten schreiben,
  • gibt es vor allem auch einen Kalender mit Veranstaltungen zum Thema Nachhaltigkeit, der einmal im Monat aktualisiert wird.

Für mich ist dieses Treffen im Garten schon die erste Hoffnungsgeschichte!

Zeichnung: Scheifele

Die Reihe geht weiter

Wir sollten jetzt überall blühen

Aktionswochen:    Wiese

Am letzten Samstag (18.5.) war eine tolle Führung zum Thema Ausgleichsflächen. Stefan Nawrath hat spannend und engagiert erklärt, was der Unterschied zwischen einfach einer Wiese und einer echten Bienen- und Insektenweide, einer sogenannten Magerwiese ist. Wer den Wiesenvortrag am letzten Donnerstag (16.5.) erleben durfte, und sich von der Faszination einer lebendigen Magerwiese hat mitreißen lassen, konnte nun am Samstag erfahren, wie man es nicht machen sollte. In Friedberg gibt es reichlich gutes Anschauungsmaterial missglückter Ausgleichsflächen. Für alle, die enttäuscht sind, dass sie diese beiden ersten interessanten Veranstaltungen der Reihe verpasst haben, gibt es am kommenden Samstag eine neue und für alle anderen eine vertiefende Sicht auf ein gelungenes Wiesen-Projekt des NABU mit Anregungen zum Selbermachen:

So nicht!

„Sa., 25.05.2019, 15 Uhr Vorstellung der NABU-Blumenwiese Ort: „Diebsschleich“ Friedberg-Dorheim Leitung: Dr. Beate Alberternst, Treffpunkt Ende der Wetteraustraße (nahe Esso-Tankstelle) Friedberg-Dorheim Veranstalter: Soroptimist Club Bad Nauheim, NABU Friedberg Wie legt man dauerhafte Blumenwiesen an und pflegt sie? Welche Arten kommen hier vor? Was unterscheidet sie von den Acker-Blühflächen? Das Wildpflanzen-Saatgut hat der Soroptimist Club Bad Nauheim gestiftet. “ (Auszug aus dem Aktionswochen-Flyer)

Nur was wir wissen, können wir sehen! Nur wenn wir erkennen, können wir besser handeln!

Ich wünsche allen eine gute „Weiterbildung“ für unsere Wiesen, für unsere Insekten, für uns!

Eure Sabine

Bilder: eigen

Naturnaher Garten

Offene Gärten Aktionswochen gegen das Insektensterben              

Da scheint heute endlich wieder die Sonne. In meinem Garten summt, brummt und zwitschert es. Das Gras steht kniehoch (mein Rasenmäher ist kaputt – ich muss wohl doch mal bei den Nachbarn fragen, bis ich das Ersatzteil bekomme). Es krabbelt und fliegt, kreucht und fleucht. Aus den Ritzen der Terrassensteine wachsen Wilde Erdbeeren, Gräser, Klee und Thymian.

Ist das jetzt naturnah, verwildert oder schlicht ungepflegt? Das mag jeder selber entscheiden. Aber so richtig naturnah würde ihn eine Expertin wohl nicht bezeichnen.

So freue ich mich auf diese Woche, wenn am Dienstag und Mittwoch (21./22.5.19: 18:00 bis 20:30 Uhr)naturnahe Gärten geöffnet werden und ich mir dort viele Anregungen und Tipps holen kann.

Neugierig? Dann schaut doch mal bei

http://www.agenda21-friedberg.de

vorbei. Die lokale Agenda 21 Friedberg, Projektgruppe „Naturnahe Gärten“ informiert dort über Zeiten und Treffpunkte für die Besichtigungen der Privatgärten.

Schöne Gartenstunden wünscht euch

Eure Sabine

Bilder: eigen

Saisongarten

Als wir vor vielen Jahren in unser Haus gezogen sind, war ich ganz schön traurig, dass in meinem Mini-Garten kein Gemüseanbau möglich war. Natürlich gibt es die klassischen Schrebergärten, doch so einfach konnte ich keinen erwerben. An so einem Garten hängt aber auch gleich ganz viel, und eigentlich wollte ich mich ja auch zunächst ausprobieren. Es ist gar nicht so leicht, abzuschätzen, ob die Zeit zu einer ernsthaften Gartenbewirtschaftung  reicht.

Nun 18 Jahre und zwei Bandscheibenvorfälle später, freue ich mich, dass unser Garten so klein ist. Doch damals hätte ich das Angebot des Saisongarten mit Wonne genutzt. Einfach mal ausprobieren was geht. Zunächst für ein Jahr, mit fachlicher Unterstützung. Wissen, wie etwas wächst und das auch mit den Kindern erleben und machen. Wissen, woher etwas kommt und das garantiert ökologisch.

In der Erde wühlen und dann stolz die eigene Ernte einbringen. Wenigstens einmal im Leben. Das prägt und ist nicht nur für die Umwelt nachhaltig.

Wenn ihr auch einen zu kleinen Garten habt oder in einer Wohnung ohne Garten wohnt, wenn ihr unsicher seid, wie es mit dem Anbau klappen soll, oder euren Kindern ein erlebnisreiches Jahr, jenseits der Computerwelt gönnen wollt, dann schaut doch mal auf der Seite des Saisongartens vorbei. Vielleicht bekommt ihr Lust das auch mal zu probieren.

https://www.saisongarten-friedberg.de/

Eine gute Ernte wünscht euch

Eure Sabine

Bilder: Schremmer, z.T. bearbeitet.